Sechs Themenkabinette stellen die verschiedenen Perioden der Evolutionsgeschichte in einer offenen, begehbaren Inszenierung dar. Diese offenen Inszenierungen, Dioramen, wurden von uns  in enger Zusammenarbeit mit dem Atelier Brückner Stuttgart und dem Zoologischen Garten Rostock geplant, konzipiert und umgesetzt.

Die Idee hinter dem Projekt besteht darin, einen Raum zu betreten, in dem der Besucher als erstes visuell Informationen zu dem entsprechenden Erdzeitalter bekommt. Anschließend geht er durch das Diorama hindurch. Er durchschreitet so zu sagen die Urzeit und betritt am Ende des Raumes die heutige Zeit, wenn möglich mit einem lebendigen Repräsentanten in einem Groß Aquarium /Terrarium.

Für die Herstellung dieser Dioramen wurden als erstes Skizzen gemacht, die dann grob in eine grafische Zeichnung aufgenommen wurden.

Um jedoch die Dioramen ins Detail planen visualisieren zu können, wurden als erstes die einzelnen Rahmenteile inkl. einer groben Idee der Hintergrundmalerei und Einbauten als Modell im Maßstab 1:20 umgesetzt.

So ein Modell ist für spezielle Aufträge wie dieser Voraussetzung. Damit können einzelne Punkte wie z.B. die Anzahl der Objekte, Standorte der Großplastiken etc. besprochen und festgelegt werden. Der Kunde bekommt ein ganz konkretes 3D  Bild von seiner geplanten Ausstellung.

Anhand dieser Modelle wurden schließlich die Objekte bestimmt und teilweise an unsere Subunternehmer vergeben. Die Hintergrundmalereien wurden für jedes einzelne Diorama speziell entworfen und anschließend aufwendig von Hand auf Stoff gemalt. Wir arbeiten, wenn möglich, gerne mit lokalen Firmen zusammen, wie in diesem Fall mit unserem Schreiner aus Mönchengladbach. Er lieferte die fertigen Rahmenteile in die Produktionshallen. Manchmal übersteigen die Aufträge die für unser Atelier machbaren Dimensionen und wir müssen aus Platzgründen auf hinzugemietete Räume ausweichen. Doch auch das gehört zu unseren Stärken, wir passen uns den Gegebenheiten an.

Jedes einzelne Diorama - Themenkabinett - wurde in Mönchengladbach produziert, einmal komplett probeaufgebaut und anschließend transportfertig verpackt. Die Dioramen wurden von einem Transportunternehmen von Mönchengladbach nach Rostock transportiert, wo die Lieferung für den endgültigen Aufbau in Empfang genommen haben.

in einen Zeitraum von weniger als acht Wochen, in vollem Großbaustellenbetrieb, stellten wir unser Gewerk in enger Zusammenarbeit mit dem Schreiner und Künstlern Schritt für Schritt auf.

Als erstes wurde das Grundgerüst mit der Rückwand aufgestellt, damit anschließend die großflächigen Malereien auf die Rück- und Deckenwände tapeziert werden konnten. Dies war eine handwerkliche Herausforderung, da die Malerei aufgrund der Größe sehr schwer und nicht einfach über Kopf blasenfrei anzubringen war.

Der Zweite Schritt war der Aufbau der plastischen Landschaftseinbauten. Aus Platz- und Transportgründen mussten die Landschaftselemente teilweise in mehreren Teilen vorproduziert werden und vor Ort ordnungsgemäß aneinander kaschiert werden. Rekonstruktions- und Pflanzenmodelle wurden miteingebaut und ebenfalls retouchiert.

Zum Schluss brachte der Schreiner mit seinem Team die Rahmenteile an. Diese bestehen aus hochwertigem, durchgefärbtem, schwarzem MDF. Die Böden in den Durchgängen wurden aus speziellem Beton der Felsenbaubranche modelliert. Wichtiges Kriterium hier, es dürfen keine Stolperfallen beim aufmodellieren der Masse entstehen, es wurde nach den Vorgaben der Barrierefreiheit gearbeitet.

Erwähnenswert ist in diesem Projekt, dass fast jedes Pflanzenmodell, jeder Baum und jedes Rekonstruktionsmodell speziell als Unikat für das entsprechende Diorama von Hand hergestellt wurde, vom kleinsten Stein bis zur Hintergrundmalerei, vom Schwamm unter Wasser bis zum Gingkobaum.